Allgemeine Infos über die Energiewende
Der Begriff
Energiewende bezeichnet den Umstieg der Energieversorgung von
fossilen und Kernbrennstoffen auf erneuerbare
Energien. Das Ziel der Energiewende in Deutschland ist es, bis
zum Jahr 2050 seine Energie hauptsächlich aus regenerativen
Quellen wie Wind- und Wasserkraft, Sonnenenergie, Geothermie
oder nachwachsenden Rohstoffen zu beziehen. Zweites Standbein
der Energiewende ist die Verringerung des Energieverbrauchs
durch eine sparsame und effiziente Nutzung der
Energie.
Schon im
Herbst 2010 hatte sich die Bundesregierung darauf geeinigt, die
Treibhausgasemissionen bis 2050 drastisch zu reduzieren – also
sich nach und nach von Kohle, Öl und Gas zu verabschieden. Nach
der atomaren Katastrophe im japanischen Kernkraftwerk Fukushima
war klar: Die "angebliche" Mehrheit der Bürger lehnt diese
Risikotechnologie ab und der vollständige Ausstieg aus der
Kernenergienutzung bis 2022 wurde festgelegt. Die Energiewende
war beschlossen. Im Energiekonzept vom September 2010 und den
Beschlüssen zur Beschleunigung der Energiewende vom Sommer 2011
sind Definition und Ziele der Energiewende festgelegt. Sie
bestehen vor allem aus Maßnahmen zum Ausbau der erneuerbaren
Energien, der Stromnetze und zur Energieeffizienz.
Alleine bis 2035 sind rund 220 Milliarden Euro nötig, um das im EEG festgeschriebene Ziel der Bundes-regierung zu erreichen, bis 2035 55-60% Prozent der deutschen Stromerzeugung auf Erneuerbare Energien (EE) umzustellen. Das ist ein Ergebnis einer Studie, die der Energieberater Aurora Energy Research veröffentlicht hat.
Es darf auch nicht vergessen werden, den neuen Anlagenbetreibern einen realen Verlust von rd. 1,5 - 15% jährlich bei der Neufinanzierung mit einzurechnen, da Aufgrund der geringen Netzkapazität eine Häu-fung von negativen Börsenpreisen immer häufiger vorkommen wird. Und ob das "neue" Konzept 'Redispatch' alles besser macht, bleibt absolut zu bezweifeln.
Energiewende entscheidet sich im Norden
Die norddeutsche Wirtschaft will die Wasserstofftechnologie als Chance nutzen. Der Erfolg der Energie-wende entscheide sich in Norddeutschland und werde ohne Wasserstoff nicht möglich sein, sagte die Vorsitzende der IHK Nord, Friederike C. Kühn, am Mittwoch am Hamburger Flughafen, wo die zwölf norddeutschen Industrie- und Handelskammern (IHK) Hamburgs, Wirtschaftssenator Michael West-hagemann (parteilos) ein Positionspapier übergaben.
"Wasserstoff ist der technologische Game-Changer und wir im Norden wollen diese Chance nutzen", sagte Kühn.
Als sauberer Energieträger könne er viele Probleme lösen. "Wir haben hier im Norden herausragende Möglichkeiten, mit der aus Windstrom gewonnenen Energie grünen Wasserstoff zu produzieren." So ließe sich Norddeutschland als Top-Wasserstoffstandort auch wirtschaftlich voranbringen. Sie forderte eine Befreiung des aus grünem Strom gewonnenen Wasserstoffs von der EEG-Umlage. "Nur so ließe sich die Wirtschaft motivieren, zu investieren."
Auch Westhagemann verwies auf die ökonomische Dimension der Wasserstofftechnologie für Nord-deutschland: "Die Etablierung neuer Wertschöpfungsketten wird zu neuen Geschäftsfeldern bei Bestandsunternehmen, Neuansiedlungen von Unternehmen und Unternehmensgründungen in der Region führen." Der Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft sei eine wirtschafts- und struktur-politische Chance. "Die werden wir zügig ergreifen."
Als Beispiel für Wasserstoff-Anwendungen präsentierte Flughafen-Chef Micheal Eggenschwiler einen Gepäckschlepper mit Brennstoffzellentechnologie. Das Fahrzeug werde derzeit getestet. Wenn es sich im Betrieb bewährt, sollen nach und nach alle rund 60 Gepäck-Fahrzeuge auf H2-Betrieb umgestellt werden.
Stellt sich aber immer die Frage:
WER bezahlt eigentlich die Energiewende?
Die Bundesbürger zahlen nach Ansicht des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv) zu viel für Strom. „Verbraucher sind immer noch die Zahlmeister der Energiewende“, erklärte vzbv-Chef Klaus Müller seinerzeit.
Eine gerechte Verteilung der Kosten sei überfällig und Aufgabe der großen Koalition. Die Ausnahme Energieintensiver Betriebe von der Umlage für erneuerbare Energien sollte nicht über den Strompreis, sondern künftig aus Steuermitteln finanziert werden. Außerdem sollte die Stromsteuer weitgehend abgeschafft werden.
Müller plädierte auch dafür, die Befreiung von Netzentgelten für Unternehmen aufzuheben. Das könnte die Strompreise senken. Die Energiewende sei zwar richtig gewesen, sagte der vzbv-Chef. „Damit sie ein Erfolg wird und der große Rückhalt in der Bevölkerung nicht schwindet, brauchen wir einen verbraucherfreundlichen Neustart.“
Die Politik steht in der Pflicht:
Auch die Bundesregierung gibt zu, dass die Investitionen beträchtlich sind. Allein 20 Milliarden Euro plant sie für den Transport des Stroms über ein neues Hochspannungsnetz vom Norden in den Süden ein, wo große Industriefirmen die Energie tatsächlich gebrauchen können. Laut der vzbv könne das ehrgeizige Vorhaben nur unter stärkerer Beteiligung des Endverbrauchers gelingen: „Die Energiewende ist richtig und wichtig. Die neue Bundesregierung muss die Lücken im Koalitionsvertrag jetzt schließen und Verbraucher in den Mittelpunkt der Energiewende stellen“, so vzbv-Müller. Wollen wir aber an dieser Stelle nicht vergessen, wir reden hier über die Meinung des "Einzelnen"!
Schauen wir uns in Europa um, so entstehen auch in unseren direkten Nachbarländern immer mehr AKWs. Alle restlichen Mitgliedstaaten der EU setzen, vernünftigerweise, weiterhin auf Atomkraft, da immer verfügbar und absolut nach Bedarf anpassbar sowie auch CO2-ärmer. Wird nicht gern gehört in der Politik aber somit auch "GRÜNER", bedenken wir die verarbeiteten Schadstoffe bei Windkraftanlagen oder Lithium bei den Akkus. Und für den Endverbraucher natürlich auch günstige, bezahlbare Strompreise. Gerade in diesen Zeiten, hätten wir es hier nötiger denn je.
Steht nur die Politik in der Pflicht?
Natürlich steht auch der Bürger in der Pflicht! Schaut man ein wenig in der Geschichte zurück, so die letzten 10.000 Jahre und nicht nur 170 Jahre, wie es gern in der Politik gemacht wird, so wird man erkennen, es gab schon Perioden, die waren durchaus wärmer und die Belastung mit CO2 war höher. Es gab Perioden, die waren kälter und weniger CO2-belastet. Industrie??? zu der Zeit wohl Fehlanzeige. Warum also sollten wir nun unbedingt davon ausgehen, dass die momentanen Klima-Probleme zwangsläufig durch UNS verursacht werden, wo sie doch schon immer Gegenstand in der Geschichte waren?!!! Warum greift die Politik immer auf die gleichen "Experten" zurück? Haben wir nur 3 bis 5 davon in Deutschland? NEIN!!! wir haben erheblich mehr Experten auf diesem Gebiet, nur werden sie von der Politik gedeckelt, da sie genau obige Ansichten vertreten, welche natürlich nicht in die Pläne der Politik und Lobbyisten passen. Von daher sollte sich vielleicht jeder Bürger, sprich Endverbraucher, oder BEZAHLER dieser Energiewende mal ein wenig mit dem Thema auseinandersetzen und sich eine eigene Meinung bilden. An der Zeit wäre es!!!
Dezentralisierung – der einzig gangbare Weg
Auf den ersten Blick hat Dr. Thomas Unnerstall in seinem Beitrag in diesem Blog sicher recht, wenn er auf die aktuellen Vergütungsunterschiede nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) zwischen der Stromerzeugung aus Photovoltaik-Freiflächenanlagen (ca. 6-7 ct/kWh) mit der dezentralen Stromerzeugung auf privaten Dachflächen (ca. 12 ct/kWh) hinweist. Wenig einleuchtend ist jedoch, dass er dies auf die ökonomischen Skaleneffekte ähnlich wie bei konventionellen Kraftwerken zurückführt. Es ist einleuchtend, dass mit größerer Kesselgröße und Turbinenabmessung sowohl die spezifischen Investitionskosten als auch die Betriebsaufwendungen mit zunehmender Leistungsgröße bei klassischen Kraftwerken sinken, dieser Kostenzusammenhang lässt sich jedoch nicht auf die Photovoltaik (PV) übertragen.
Kernelemente der PV-Anlage sind Wechselrichter und PV-Module, runtergebrochen auf die einzelne Einheit werden sich die Kosten der Freiflächenanlage von der Dachanlage nur durch Einkaufs- und Bestellvorteile unterscheiden. Hauptunterschied ist, dass die Dachanlage mit einem größeren Aufwand auf einem Hausdach montiert werden muss, während die Freiflächenanlage mit vergleichsweise günstigen Metallkonstruktionen errichtet werden kann. Der Preisunterschied hat also nichts mit technischen Skaleneffekten zu tun, sondern vorrangig mit den erschwerten Bedingungen für die Dachmontage.
Platzbedarf/Bevölkerungsdichte
Deutschland ist ein dicht besiedeltes Land. Der Flächenverbrauch und die Flächenversiegelung nehmen weiterhin zu und konkurrieren um Flächen für Wohnbebauung, Gewerbe, Industrie, Straßen und eben auch zunehmend für die erneuerbare Energieerzeugung. Die Nutzung von Dachflächen, also Flächen die heute bereits versiegelt sind, für die energetische Nutzung zur PV-Stromerzeugung bietet sich an, weil damit weniger Freifläche für die energetische Nutzung bereitgestellt werden muss. Daher ist einem verstärkten PV-Ausbau auf vorhandenen Dachflächen der Vorzug zu geben.
Verbrauchsnahe Stromerzeugung reduziert den Stromtransport
Unerwähnt lässt Herr Unterstall in seinem Beitrag auch, dass der Ort der Stromherstellung in einer Gesamtbetrachtung nicht unbedeutend ist. Während Großkraftwerke darauf angewiesen sind den Strom meist über mehrere hundert Kilometer zum Verbraucher zu transportieren, entsteht der Strom auf den Hausdachanlagen meist in den Siedlungen und somit in den Verbrauchsschwerpunkten. In der Regel wird der so erzeugte Strom direkt zeitgleich zur Bedarfsdeckung im eigenen Haus verbraucht oder spätestens beim nächsten Nachbarn benötigt. Der so erzeugte Strom benötigt keine langen Transportwege und großen Übertragungsnetze. In Verbindung mit einer intelligenten Vernetzung von lokalen Speichern. Maßnahmen zur Nachfragesteuerung und auch einer Integration des Wärme- und Mobilitätssektors, führt dies nicht nur zu einem sinkenden Strombedarf einer solchen Zelle, sondern mittelfristig zu einer sinkenden Leistungsvorhaltung. Diese Leistung muss dann weder das Verteilnetz noch das Transportnetz vorhalten. So stehen den oben genannten nachvollziehbaren Mehraufwendungen für eine dezentrale Dachmontage mittelfristige nicht unerhebliche Einsparungen auf der Netzseite gegenüber. Hinzu kommt, dass eine dezentrale, verbrauchsnahe und kleinteilige Erzeugung weitere Vorteile bei der Systemzuverlässigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Angriffe von außen mit sich bringt.
Bürgerakzeptanz ist unverzichtbar
Ohne das breite Engagement der vielen PV-Anlagenbetreiber hätte es die Energiewende in ihrer jetzigen Form nicht gegeben. Erst diese breite Bewegung hat dazu geführt, dass die Möglichkeiten und Chancen der Energiewende und deren örtliche Gestaltbarkeit von den Menschen wahrgenommen wurden und Eingang in die gesellschaftliche Debatte gefunden haben. Dabei hat die Menschen überzeugt selbst agieren zu können, einen wichtigen Beitrag zu ökologischen Fragen zu leisten und einen Kontrapunkt zu den verkrusteten zentralistischen fossilen und atomaren Energieversorgungssystemen der Vergangenheit setzen zu können. Diese Pioniere als Abzocker einzuordnen, die auf Kosten sozial schwacher Menschen ihren Vorteil suchen, entspricht nicht der Wahrheit. Vielmehr sollte der Gesetzgeber durch ein echtes Mieterstromgesetz damit beginnen auch vielen Mietern in Mehrfamilienhäusern einen Zugang zu günstigem PV-Strom zu verschaffen und den Mieter durch eine volle Freistellung von der EEG-Umlage mit Eigenheimbesitzern gleichstellen. So könnten mehr Hausdächer günstigen PV-Strom erzeugen und möglichst viele Menschen an diesen Vorteilen partizipieren. Wären, wie von Herrn Unterstall vorgeschlagen, von Anfang an allein Anlagen von mehr als 100 kW in den Genuss einer Förderung nach EEG gekommen, so hätte dies bestenfalls zu einer weiteren Konzentration der Kraftwerke in den Händen weniger Monopolisten geführt. Eine breite bürgerschaftliche Partizipation hätte es dann nicht gegeben.
Stößt dabei nur immer "sauer" auf, dass auch die Politiker immer vergessen, WER hier die Fördergelder oder Umlagen bezahlt. Auch in der breiten Masse der Bevölkerung wird immer übersehen, dass der Staat KEINE eigenen Gelder erwirtschaftet oder verdient. ALLE Einnahmen des Staates sind erwirtschaftete STEUERGELDER der Industrie, des Einzelhandels oder der normalen Arbeitnehmer.
Die Belastungsgrenze des Steuerzahlers ist wohl absolut erreicht.
Volkswirtschaftliches Optimum
Wie das Energieversorgungssystem in Deutschland am sinnvollsten transformiert werden kann, wie also zukünftig der gesamte Strom erneuerbar, versorgungssicher und möglichst preiswert bereitgestellt werden kann, wird sich technologisch in einigen Punkten sicher noch entscheiden. Unzweifelhaft ist, dass durch einen konsequenten Ausbau in vielen Regionen mit einer guten Dezentralisierung über Dachsolar-Durchmischung von Wind- und Solarkraftwerken ein großer Teil des regionalen Bedarfes befriedigt werden kann. Mit geschickter Integration flexibler Kraftwärmekopplung, regionalen und lokalen Speichern, einer beginnenden Nachfragesteuerung, werden viele Regionen zukünftig in der Lage sein auch große Teile der Leistung im Bedarfsfall direkt in der Zelle bereitzustellen. Der Ausbau von PV-Anlagen auf den Dächern unserer Städte ist ein wichtiger Baustein dieses zukünftigen Erzeugungs-Mixes.
Wo sich ein wirtschaftliches Optimum ausbildet wird die technische Entwicklung zeigen. In jedem Fall muss verhindert werden, dass teure Transport- und Übertragungsnetzkapazitäten mit weiteren erheblichen Eingriffen in den Naturhaushalt entwickelt werden, die mit fortschreitender Dezentralisierung und Eigensicherheit der einzelnen Zellen immer weniger Beschäftigung haben, aber den Strompreis in der Netzkomponente langfristig belasten werden.
(Siehe auch die Aussagen der Studie des VDE zu einem zellularen Versorgungssystem)
Der dezentrale Transformationsprozess verändert die alte Welt
Aus Sicht eines Stadtwerkes oder regionalen Versorgers wäre die Welt natürlich viel einfacher, wenn die Energiewende vorrangig nicht auf den Hausdächern stattfinden würde, sondern wenigstens weiterhin sich neue Betätigungsfelder bei größeren Wind- und PV-Freiflächenanlagen erschließen würden. Schließlich verändert sich mit den Eigenversorgungsanlagen auf den Dächern das gesamte System. Die Netze haben mittelfristig eine andere Funktion, die Vertriebsmengen sinken und auch die langfristigen Rahmenbedingungen für Kraft-Wärmekopplungsanlagen müssen sich irgendwann dem Prüfstein der Dekarbonisierung stellen. Für Stadtwerke sind dies echte Herausforderungen und ein anspruchsvoller Transformationsprozess. Alte Einnahmequellen werden versiegen, neue Betätigungsfelder werden sich vielleicht aber auch in der dezentralen Energiewende auf den Hausdächern und in Quartierskonzepten erschließen. In Bezug auf die drängenden Probleme der bereits eindringlich sichtbaren Klimafolgen könnten sich Stadtwerke zukünftig stärker als Partner der Bürger und Unterstützer dieser Energiewende von unten sehen.
Gemeinsam an der Dezentralisierung arbeiten
Damit der lokale Transformationsprozess gut gelingen kann, gibt es viele technisch anspruchsvolle Aufgaben, die neu entstehen und von Stadtwerken proaktiv entwickelt werden könnten. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, die notwendigen Schritte eines forcierten Umbaus unseres Versorgungssystems voranzutreiben. In Anbetracht der unumkehrbaren Auswirkungen unseres Handelns, werden zukünftige Generationen wenig Verständnis für unser Festhalten an alten Positionen haben. Die "letzte Generation" beweist es ja fast wöchentlich mit irgendwelchen sinnbefreiten Aktionen.